EIB-Präsident begrüßt grüne „Bunds“
Hoyer: Beitrag zu nachhaltigem Wachstum des Green-Bond-Marktes
Börsen-Zeitung, 11.5.2019
kjo Luxemburg – Werner Hoyer, Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), begrüßt das Vorhaben des Bundes, in den Markt der grünen Staatsanleihen einsteigen zu wollen. „Ich freue mich, dass in Deutschland jetzt diese Aufbruchsstimmung herrscht. Man kann auf politischer Ebene keine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln, ohne auch gleichzeitig eine Sustainable-Finance-Strategie auf den Weg zu bringen. Dieser Weg ist jetzt eingeschlagen“, sagt Hoyer im Interview der Börsen-Zeitung.Schließlich sei es die Aufgabe von Finanz- und Umweltministerium, im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie eine Sustainable-Finance-Strategie zu entwickeln, um Deutschland zu einem führenden Sustainable-Finance-Standort weiterzuentwickeln. „Eine Emissionstätigkeit des Bundes im Bereich grüner Bundesanleihen – so wie es jetzt beabsichtigt ist – kann einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Wachstum des Green-Bond-Marktes leisten“, so Hoyer, der es sehr begrüßt, dass die Jahrestagung des internationalen Kapitalmarktverbandes ICMA zu grünen und sozialen Anleihen dieses Jahr in Frankfurt stattfindet.Die in Luxemburg beheimatete Bank der EU ist der Pionier der grünen Anleihen und erarbeitet auf EU-Ebene die Taxonomie für diesen Green- und Sustainable-Bond-Markt mit. „Wir brauchen endlich ein gemeinsames Lexikon und eine ein-heitliche Messlatte. Nur so kann der Markt funktionieren und positiven Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung der Volkswirtschaft ausüben“, sagt Hoyer. Er spricht sich für klare Kriterien und eine saubere Taxonomie für Nachhaltigkeitsanleihen aus, damit sich diese Papiere am Markt durchsetzen. „Dann wird auch die Angst verschwinden, dass jemand ein weißes Blatt grün anmalt und es Green Bond nennt. Eine Angst, die ich im Übrigen nachvollziehen kann.“ Er ist davon fest überzeugt, dass dieses Klassifizierungssystem zu einem Vorbild für andere Länder und damit weltweit werden kann.